Inhaber der Herrschaft Schwarzenburg

ca. 800 - 1148 Schwarzenburger (= Ältere Schwarzenburger)

Eingang zum Bergfried

Die Familie „von Schwarzenburg“ entstammte den im 7. und 8. Jahrhundert im deutsch-elsässisch-luxemburgischem Grenzgebiet ansässigen Hugobertinern. Als Stammvater der Familie gilt der um 680 in Trier geborene Haderich. Aufgrund ihrer nahen Verwandtschaft zur karolingisch-fränkischen Königsfamilie stieg die Familie im 8./9. Jahrhundert zum deutschen Hochadel auf.
Im Gefolge der Eroberung des bayerischen Nordgaus durch den Frankenkönig Pippin im Jahre 743 erfolgte eine Aufteilung des Gebiets in fränkische Grafschaften, bei der die Familie der Haderiche umfangreiche Ländereien in der heutigen Oberpfalz erhielt. Als Zentrum der Grafschaft erwählten sie den an der alten Handelsstrasse, entlang der Schwarzach gelegenen Schwarzwihrberg, auf dessen Gipfel sie ihre Stammburg, die Schwarzenburg errichteten. Fortan nannten sich die Haderiche „von Schwarzenburg“ (lat.: de Suarchumburch). In den folgenden Jahrzehnten bekleideten Mitglieder der Familie hohe Staatsämter im Königreich der Franken. Der erste namentlich überlieferte Schwarzenburger ist Hartnid von Schwarzenburg, der im Jahr 908 als Oberbefehlshaber des fränkisch-deutschen Truppen bei der Schlacht bei Abbach im Kampf gegen ein ungarisches Reiterheer getötet wurde.
Ab dem Jahr 1002 verfügten die Schwarzenburger über umfangreiche, bedingt durch die Ungarneinfälle fast menschenleere Ländereien im heutigen Niederösterreich, die sie in den folgenden Jahrzehnten von ihrer Grafschaft neu kolonisierten.
Ab dem Jahr 1055 siedelte Haderich von Schwarzenburg mit seiner Frau Itha nach Österreich über, während sein Vater Heinrich von Schwarzenburg (+ ca.1069) die Grafschaft einer namentlich nicht bekannten Tochter übertrug, die Berthold Graf von Diessen ehelichte, der sich fortan Berthold I. von Schwarzenburg (1043 - 1104) nannte. Berthold I. war in zweiter Ehe mit Richgardis von Spanheim, der Tochter des Markgrafen Engelbert von Kärnten verheiratet.

1104 – ca.1125 Engelbert von Schwarzenburg (1080 - nach 1125)


1125 – 1148 Berthold II. von Schwarzenburg (um 1100 -1148)

Berthold II. starb beim zweiten Kreuzzug, ohne Erben.

1148 - ca. 1180 Babenberger

Heinrich II. (1107 - 1177)Markgraf von Österreich und Herzog von Bayern
Heinrich der Ältere von Mödling (1158-1223), Herzog von Mödling (Wien)

ca. 1180 - 1212 Staufer

ca. 1180 – 1190 Friedrich I. Barbarossa (1122 - 1190), ab 1155 Kaiser des Deutschen Reiches

1190 – 1197 Heinrich VI. (1165 – 1197), ab 1191 Kaiser des Deutschen Reiches
1197 – 1212 Friedrich II. ( 1194 – 1250), ab 1212 Kaiser des Deutschen Reiches, König von Sizilien


Übertragung der Grafschaft Schwarzenburg in der „Goldenen Sizilischen Bulle“ an Ottokar I. Přemysl König von Böhmen

 

1212 Ottokar I.Premysl, König von Böhmen

Übertragung an seine Tochter Božislava anläßlich deren Heirat mit Heinrich I. Graf von Ortenburg

 

1212 - 1255 Grafen von Ortenburg

1212 – 1241 Heinrich I. von Ortenburg ( 1170 - 1241)
1241 – 1248 Heinrich II. von Ortenburg ( +1257) Heinrich der „Schenker“

 

1255 - 1331 Herzöge von Niederbayern

Schießscharte in der Westlichen Bastion

1248 – 1253 Otto II. von Wittelsbach (1206 – 1253) Herzog von Bayern
1253 – 1290 Heinrich XIII. von Wittelsbach (1235 – 1290) Herzog von Niederbayern

Nach der Bayerischen Landesteilung von 1255 trat auf der Schwarzenburg wiederum eine Familie „von Schwarzenburg“ (= jüngere Schwarzenburger) auf. Diese führte das Wappen der Ortenburger Grafen. Vermutlich handelte es sich bei den „jüngeren Schwarzenburgern“ um eine Seitenlinie der Ortenburger, die sich nach dem im Mittelalter hochangesehenen Schwarzenburgern benannten, zumal über die „Spanheimer“ verwandtschaftliche Beziehungen zu den „älteren Schwarzenburgern“ bestanden. Sie waren allerdings lediglich Ministeriale der Wittelsbacher, und mussten 1331, nach dem Verkauf der Herrschaft an die Landgrafen von Leuchtenberg, die Schwarzenburg verlassen.

1290 – 1312 Otto III. von Wittelsbach (1261 – 1312) Herzog von Niederbayern und König von Ungarn
1312 – 1331 Heinrich XV. von Wittelsbach (1312 – 1333) „Heinrich der Natternberger“


Verkauf der Herrschaft an die Landgrafen von Leuchtenberg.

 

1331 - 1404 Landgrafen von Leuchtenberg

1331 – 1334 Ulrich I. Landgraf von Leuchtenberg (+1334)
1334 – 1378 Ulrich II. Landgraf von Leuchtenberg (+ 1378)

Während der Regentschaft von Ulrich II. kam es in der Zeit von 1364-1367 zur vorübergehenden Verpfändung der Herrschaft an Georg Auer von Stockenfels.


1378 – 1404 Albrecht Landgraf von Leuchtenberg (+1404)

 

1404 - 1495 Pfluge von Rabenstein

Südliche Bastion

1404 kaufte die Witwe Amalie Kagerin für ihren Sohn Hintschick die Herrschaft.

1404 –1448 Hintschick II. (Hynčik) Pflug von Rabenstein (+ 1448), Kommandierender Feldhauptmann des pfälzisch-bayrischen Aufgebots in der Schlacht bei Hiltersried (1433)

1448 – 1492 Sebastian Pflug von Rabenstein (+1492)
Zur Zeit Sebastians Pflug von Rabenstein erfolgten zahlreiche Umbauten an der Burg. Er war Anführer mehrerer Ritterbünde im Kampf gegen die Baiernherzöge.


1492 – 1495 Hintschick III. Pflug von Rabenstein (+1495)

1495 - 1505 Heinrich III. Markgraf von Plauen

Batterieturm


Errichtung des Batterieturms durch den Festungsbaumeister und Rötzer Pfleger Heinrich Henkelmann.

 

1505 - 1510 Heinrich von Guttenstein

Heinrich von Guttenstein = Jindřich z Gutstejna (1470 - 1530)

 

1510 - 1628 Pfalzgrafen bei Rhein (Kurpfalz)

Im Verlauf des 16. Jahrhunderts verlor die Burg zunehmend an militärischer Bedeutung und war noch bis zum Jahr 1542 der Dienstsitz der jeweiligen Pfleger, die in der Folge auf dem Hofbau (= Bauhof) residierten.
Die Zugehörigkeit zur protestantischen Kurpfalz führte im Verlauf des 30-jährigen Krieges (1618-1648) zum Einmarsch bayrischer Truppen im Jahr 1621. 1628 erfolgte die förmliche Eingliederung der Herrschaft Schwarzenburg in das Kurfürstentum Baiern.

1628 - 1806 Kurfürstentum Baiern

Ab 1669 verlegten die Pfleger ihren Dienstsitz vom Bauhof ins Stadtschloss nach Rötz. Die Burg verfiel zusehends und wurde von der Bevölkerung der Umgebung als Steinbruch genutzt.

 

1806 - 1918 Königreich Bayern

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Burgruine Schwarzenburg der Forstabteilung der Regierung der Oberpfalz unterstellt. Zum Ende des 19. Jahrhunderts erste Sicherungsmaßnahmen durch die Forstbehörden. Ab dem Jahr 1890 erfolgten umfangreiche Instandsetzungsmaßnahmen durch den Schwarzwihrbergverein Rötz. Nutzung des Berges als Ausflugsziel.

seit 1918 Freistaat Bayern

Im 20. Jahrhundert Gestaltung einer Naturbühne für die Schwarzenburgfestspiele. Aktuell wird die Burgruine durch den Forstbetrieb Roding der Bayrischen Staatsforsten betreut.

"Bühne" für die Festspiele