Die Sagen der Schwarzenburg

Das Nachtgoich vom Schwarzwihr

Man sagt, der Schwarzwihrberg ist seit ewigen Zeiten ein berühmt-berüchtigtes Zuhause von Geistern und Hexen. Allerlei "Seelen auf Wanderschaft" tummeln sich in den geschichtsträchtigen Ruinen der Schwarzenburg. Sehr selten, bevorzugt nachts, im Herbst und zu heiligen Zeiten sollen sie uns Menschen in verschiedensten Gestalten erscheinen. Obwohl man sie nur selten zu Gesicht bekommt, kann man ihre Anwesenheit oft deutlich spüren ...

Die bekanntesten Sagen rund um die Schwarzenburg werden hier vorgestellt, es gibt aber noch viele mehr ... nachzulesen im Buch "Die Geister vom Schwarzwihr" von Heribert Blab.

Der Wilde Heinz

Heinrich von Guttenstein war der letzte "echte" Ritter der Herrschaft Schwarzenburg. Er war als streit- und herrschsüchtiger Raubritter verschrien. Seine Seele kommt nicht zur Ruhe und geistert als "Wilder Heinz" immer noch auf der Burg herum. So kommt er meistens als wilder Anführer des Nachtgoichs mit furchteinflößender Statur auf seinem riesigen schwarzen Ross daher.

Das Nachtgoich

... wird auch "Die Wilde Jagd" genannt: ein Haufen finsterer Gestalten, die mit fürchterlichem Lärm, mit Schreien und Pfeifen, mit Bellen und Winseln, und Heulen und Krachen durch die Burg und um den Schwarzwihr fegen, so dass sogar die Bäume sich erschrocken zur Seite biegen und Felsen sich krachend aus ihrem Bett lösen. Der Anführer des Nachtgoichs ist der Wilde Heinz, begleitet von Jägern mit wilden dreibeinigen und einäugigen Hunden, gefolgt von bleichen Frauen, riesigen schwarzen Totenvögeln und grinsenden Totengerippen.

Die Weiße Frau

Ein ehemaliges Burgfräulein, deren Seele auf die Erlösung wartet. Bis dahin schwebt die bleiche und zierliche Gestalt unablässig durch den finsteren Wald und die Burgruine. Man erkennt sie an einem schwarzen Schleier auf dem Kopf und einem grünen Kranz in der Hand.

Der Jäger Kopp

Er war der treue Jäger des Jörg von Thanstein. Seit vielen Jahrhunderten soll es einen geheimen Felsengang von der Schwarzenburg zur benachbarten Thansteiner Burg geben. Der Guttensteiner wollte vom Jäger Kopp unbedingt diesen geheimen Weg erfahren. Dieser war standhaft und verriet nichts. Jahrelang wurde er im tiefen Burgverlies eingesperrt. Erst als der Guttensteiner die Burg verkauft hatte, wurde der alte und kranke Jäger Kopp befreit.

Die Totentruhe

Alternativtext
Die Totentruhe im Winter

Nicht weit von der Burgruine entfernt, unterhalb der Südlichen Bastion, liegt die Totentruhe. Dieser riesige Sarg sieht zwar aus wie ein massiver Fels, beherbergt aber, wie unsere Ahnen sagten, alle Schätze der Burg. Der letzte Burgherr bewacht die Truhe meistens in Gestalt eines feurigen Katers. Doch zu Mitternacht reitet der Wilde Heinz persönlich auf seinem schwarzen Ross daher. Dann nämlich verschiebt sich der Deckel der Totentruhe und zum Vorschein kommt ein wunderschönes Edelfräulein. Der Wilde Heinz küsst das blasse Mädchen und der Deckel schließt sich wieder. Nur ein Sonntagskind, das dem Guttensteiner zuvorkommt, könnte die Verzauberte erlösen und die Schätze mitnehmen.